Manchmal kann die Mitgliedschaft in einer Tributeband einem zu einer sehr erfolgreichen Karriere verhelfen. Wie im Falle von Nita Strauss. Die Gitarristin mischte einige Jahre in der rein weiblichen Maiden-Tributeband The Iron Maidens mit. Danach engagierte Alice Cooper sie für seine Band, sie arbeitete mit Demi Lovato zusammen. Und dass Strauss das Gitarrenhandwerk exzellent beherrscht, wird man spätestens dann gewahr, wenn man „The Call of the Void“ hört.
Ihr zweites Album strotzt nur so vor bewundernswerter Gitarrenkunst. Und „The Call of the Void„ präsentiert ein ziemlich breites Spektrum an Melodien aus der Hardrock- und Metalwelt. Zudem zeigt Strauss in gleich mehreren Instrumentaltiteln, dass sie gitarrenmäßig ganz weit vorne ist. Ob ein unglaubliches Solo in „Consume the Fire“, die eindringlichen Gitarrenläufe von „Scorched“ oder der echt fette und metalcorebeinflusste Kracher „Momentum“ – kein Gesang lenkt hier ab von Strauss‘ außergewöhnlichem Gitarrenspiel und der kompositorischen Reife.
Who is Who des Hardrocks und Metals
Dass Strauss in Musikerkreisen ein beachtliches Ansehen genießt, zeigt sich darin, dass es ihr kaum schwerfiel, die angesehensten Kollegen zur Zusammenarbeit zu bewegen. Die Gästeliste auf „The Call of the Void“ liest sich wie ein Who is Who des Hardrocks und Metals: Alissa White-Gluz (Arch Enemy), Lzzy Hale (Halestorm), David Draiman (Disturbed), Alice Cooper, Marty Friedman (u.a. Megadeth), Chris Motionless (Motionless in White), Dorothy Martin (Dorothy), Lilith Czar sowie der Frontmann der Schweden In Flames, Anders Fridén.
Review: Dorothy und „Gifts from the holy Ghost“- rock it, baby
Fridén ist offensichtlich sehr beeindruckt von seiner Kollegin: „Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit Nita an ‚The golden Trail‘ zusammenzuarbeiten“, sagt er. „Sie ist eine fantastische Gitarristin und ich kann die Geschichte des Metals durch ihre Finger fließen hören!“ Der Metal fließt kaum weniger druckvoll durch die Finger in „Surfacing“, wenn Friedmann zusammen mit Strauss starke Thrasharbeit leistet. Die Songs, an denen sich Cooper, Hale und Martin beteiligen, sind – wie könnte man es bei solchen Gästen anders vermuten – Eins-A-Hardrocker auf hohem Level.
Kein Wunsch bleibt offen
Mit „The Call of the Void“ ist Nita Strauss ein Album gelungen, was kaum Wünsche offen lässt. Denn darauf findet sich quasi für jeden etwas – ob brettharter Metaller, gemäßigter Hardrocker oder Liebhaber von virtuosem Gitarrenspiel: Jeder bekommt seine Lieblingsmusik in ausgezeichneter Qualität vorgesetzt. Ein echtes Brett! (Foto: Ana Massard)
„The Call of the Void“ von Nita Strauss hat mit 14 Songs eine Spielzeit von 59:13 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label Sumerian Records.
Anspieltipps: Summer Storm, Victorious, Momentum, Winner takes all, Surfacing