Die meisten Musiker liefern eine große Menge aktueller Kompositionen, die vermeintlich zu viele für eine Platte sind, üblicherweise als Doppelalbum ab. Nicht so Mass Hysteria: die französischen Metaller packen ihre 14 aktuellen Lieder auf zwei verschiedene Alben und veröffentlichen diese im Abstand von fünf Monaten. „Tenace Part 1“ erschien am 26. Mai 2023, nun ist „Tenace Part 2“ auf dem Markt. Und auf dieser Veröffentlichung legen Mass Hysteria gegenüber Teil eins eine ordentliche Schippe drauf.
Irrwitzig fette Gitarrenwände, ein Schlagzeug, welches alles niederwalzt, sowie knallharte Basslinien. Genau das, wofür die Band aus Paris bekannt und bei den Fans beliebt ist, bekommt der Hörer jetzt als volle Packung serviert. Und das vom Start weg: Nach einem Intro, welches einem vermeintlich sehr viel Elektronik ankündigt, rollt mit „L’inversion des poles„ die industrialisierte Alternativemetalwelle über einen hinweg. Wow, das hat unglaublichen Wumms!
Gitarrenriffattacken und Drumgewitter
Weiter geht’s mit Songs ähnlichen Kalibers: Ruhe verheißende Synthieintros und Samples, die von gnadenlosen Gitarrenriffattacken und Drumgewitter hinweggefegt werden. Etwas mehr Gelassenheit – sofern man anhand verminderten Tempos von Gelassenheit sprechen kann – gibt es mit „L’émotif impérieux“ und „Le club du feu“. Die beiden das Album abschließenden Titel haben weitaus mehr Anteile ruhiger Momente. Weniger Kraft allerdings nicht.
Klar ist, dass auf Teil zwei von „Tenace“ der echt fette „Krawallanteil“ überwiegt. Und dass damit, zieht man ein Fazit beider Veröffentlichungen des neuen Mass-Hysteria-Albums, eine runde Sache entstanden ist. Die Power, die man auf „Tenace Part 1“ womöglich vermisste, liefern Sänger Mouss Kelai, die Gitarristen Yann Heurtaux und Frédéric Duquesne , Bassist Jamie Ryan und Schlagzeuger Raphaël Mercier nun umfassend nach. (Foto: Pressefoto)
„Tenace Part 2“ von Mass Hysteria hat mit sieben Songs eine Laufzeit von 32:56 Minuten. Erschienen ist das Album auf dem Label Verycords und wird vertrieben von Out Of Line Music.
Anspieltipps: L’inversion des poles, Washington décès, Un Assange passe