Cover von "The Serpent's Cycle" der Metalband Hyperia

Von Hyperia gibt’s auf „The Serpent’s Cycle“ fetten Old-School-Thrash

Kanadier können Thrashmetal und Speedmetal. Das bewiesen Bands wie Anvil, Exciter, Voivod, Annihilator schon in der „Jugendzeit“ des Heavy Metals ganz ausdrücklich. Und die alten Haudegen sind nach über vier Dekaden immer noch aktiv. Zu den Veteranen haben sich im Laufe der Jahre weitere Vertreter des Thrashs und Speedmetals gesellt. So wie Hyperia. Die jüngst mit „The Serpent’s Cycle“ ein neues Album vorlegten.

Die Mitglieder der Band aus Vancouver an der kanadischen Westküste sind offensichtlich echte Arbeitstiere: Erst im Jahre 2018 gegründet hat das Quartett nun bereits sein drittes Album am Start. Einschließlich einer EP ist der musikalische Output Hyperias in nur fünf Jahren ziemlich beachtlich. Beachtlich ist ebenfalls die Qualität des Metals, den Sängerin Marlee Ryley, ihr Ehemann und Gitarrist Colin Ryley, Bassist Jon Power sowie Schlagzeuger Ryan Idris produzieren: Das ist Old-School-Thrash mit Speemetalanteilen in moderner Aufmachung und in 1A-Qualität.

Volle Granate

„Dieses Album besteht aus allem, wofür Hyperia steht: Shredding, Geschwindigkeit und Komplexität.“ So wie die Band „The Serpent’s Cycle“ definiert, so ist’s letztlich auch. Und das gleich vom Start weg. Zwar beginnt der erste Sond „Ego Trip“ mit einem gemächlichen Intro, das sich hin zu doomigem Ambiente wandelt, doch nach einer guten Minute geht dann die Post ab. Aber volle Granate, um es in profanen Worten auszudrücken.

Die vier Mitglieder der kanadischen Thrashmetalband Hyperia

Gnadenlose Riffs, unglaubliches Tempo, filigranes Solo, erstaunliche Schlagzeugarbeit in Hochgeschwindigkeit – wow! Und dazu der Gesang Marlees, der zwischen Klargesang, fiesem Shouting mit einem Hauch Growling und bösen Screams changiert. Das hat alles, was des Headbangers Gehör und Herz erfreut. In Sachen Tempo setzt „Prophet of Deceit“ da noch eins drauf: Wäre der Song ein Rennwagen, dann würde man brutal in den Sitz gepresst. Drummer Idris entfacht ein echtes Schlagzeuginferno. Noch schneller geht nur „Spirit Bandit“.

Soli in bestechender Qualität

Bei allem Tempo und Getöse versteht es die Saitenfraktion aber gnadenlos gut, Melodien walten zu lassen. Und die Gitarrensoli, die Colin auf seine Riffattacken und rasanten Läufe folgen lässt, die offenbaren bestechende Qualität. Einen Wermutstropfen allerdings weist Hyperias „The Serpent’s Cycle“ auf: Mit fortschreitender Spieldauer vermisst man etwas Abwechslung. Was aber Die-Hard-Headbanger wohl eher nicht stören dürfte. Denn diese bekommen ja schließlich die volle Packung aufs Ohr. (Foto: Caitlin Delaplace)

„The Serpent’s Cycle“ von Hyperia hat mit elf Songs eine Spielzeit von 49:49 Minuten. Das Album ist im Eigenverlag erschienen.

Anspieltipps: Ego Trip, Prophet of Deceit, Trapped in Time

hyperiametal.bandcamp.com

www.facebook.com/Hyperiabandofficial

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