Cover von "Karma" von MYrath

„Karma“ von Myrath ist gutes Karma

Auf ihrem letzten Album arbeitete Myrath noch mit realen, greifbaren Dingen. Mit „Shehili“, dem heißen Wüstenwind der Sahara. Nun, auf ihrem neuesten Album, nehmen sich die Musiker der im Oriental Metal ganz weit vorne rangierenden Myrath der geistigen, spirituellen Dinge an: „Karma“ heißt das sechste Studioalbum Myraths. Und mit diesem geht die Band tunesischen Ursprungs ihren Weg der Verquickung von melodischem Progressive Metal mit orientalisch-folkloristischen Klängen und poppig anmutenden Sounds noch einen Schritt weiter.

Wo viele ihrer Kollegen auf neue Aufnahmen und/oder Sonderarrangements setzen müssen, wenn sie den Weg „Metal meets Classic“ einschlagen wollen, machen Myrath dies quasi im Vorbeigehen. Auf „Karma“ setzen Sänger und Fronmann Zaher Zorgati und seine vier Kollegen nicht nur auf ein paar Streicher sowie zusätzlich orientalische Instrumentierung neben Gitarre, Bass, Keyboards und Drums. Nein – in die Kompositionen sind Streicherensembles sowie Blech- und andere Bläser gleich von Vornherein eingebunden.

Satt, knackig und trickreich

Die fünf Mitglieder von Myrath stehen an einem Tisch

So gelingt Myrath eine wirklich sehr kompakte Gemeinsamkeit von progessivem Metal mit orchestralen orientalischen Klängen. Und nicht nur ein Nebeneinander beider Genres. Gleich vom Start weg wird man dieser sehr gekonnten Symbiose gewahr, wenn in „To the Stars“ satte Gitarrenriffs, knackiger Bass und trickreiches Schlagzeug von Streicherwänden auf größere Höhe gehoben werden. Ein hymnischer Chorgesang verleiht dem Titel zusätzliche Opulenz. „Into the Light“ folgt dieser Maxime, macht gar in der zweiten Hälfte Platz für große Tastenanschläge auf dem Flügel und Bläsereinsatz. Großer Metal mit Bombast!

Wo aber nur sind die guten Gitarrensoli von Malek ben Arbia? Zum Beispiel in „Let it go“, das der Solosaitenarbeit mal wieder mehr Platz einräumt – ebenso wie „The Empire“. Oder in „Wheel of Time“, in dem Arbia sich mal wieder etwas mehr dem progressiven Stil des Gitarrespiels widmen kann. Von solchen Momenten wünscht man sich manchmal ein paar mehr – gerne einige fette Riffs mehr, etwas mehr des Genres Progressive Metal, welches gegenüber dem Vorgänger „Shehili“ nun ein wenig ins Hintertreffen geraten ist.

Myrath setzen Maßstäbe

Nichtsdestotrotz: Wenn es um Metal aus dem Morgenland geht, um melodischen und orchestral untermalten Metal, dann setzen Myrath durchaus Maßstäbe. Metal plus Melodie gleich Myrath! Oder wie es Sänger Zorgati sagt: „Der Sound ist massiv und die Lieder sind bombastisch. Wir sind einfach Myrath, eine Metalband aus Tunesien, und wir spielen Myrath-Metal. Das ist alles.“ (Foto: Leo Margarit)

„Karma“ vom Myrath hat mit 11 Songs eine Spielzeit von 47:49 Minuten. Das Album erscheint auf Verycords / Earmusic und wird vertrieben von Edel.

Anspieltipps: To the Stars, The Empire, Heroes

www.myrath.com

www.facebook.com/myrathband

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