Wenn das Album „(laughs]“ ein Haus wäre, dann bestände die Bodenplatte aus Punk. Der ganze Rest – Wände, Dach und alles andere – wäre aus Indierock und Alternativerock gefertigt. Und wäre so ganz unverputzt, ohne schicken Vorgarten, dafür mit windschiefem Gartenzaun. Und mit kleinen Fenstern aus Noiserock. So in etwa kann man sich das neue Album von Kali Masi vorstellen.
Das Quartett aus Chicago präsentiert uns geradlinigen, schnörkellosen Rock ohne schönen Schein. Der manchmal danach klingt, als wäre er einfach mal so rausgehauen – so ganz ohne Anspruch daran, jemandem schöngeistig gefallen zu wollen. Denn dafür hört sich Sam Porters Gesang oft genug wie leicht neben der Melodie an, seine Gitarre und die von Wes Moore haben einen Hauch von Atonalität. Klingt schnoddrig, ist auch so, ist aber auch gut so.
Sympathische Unfertigkeit
Mit „Still Life“ gelingt Kali Masi ein Albumeinstieg, der die Atmosphäre einer Probenraumaufnahme in sich trägt. Fast ein bisschen so, als hätte mal schon mal einen Song aufgenommen, dessen Komposition noch nicht ganz fertig zu sein scheint. Diese scheinbare Unfertigkeit macht den Titel sehr sympathisch.
Wer auf der Suche nach dem Punkfundament ist, der höre sich „Paint me Jade“ oder „Hurts to laugh“ an: da ist’s nämlich. Ein bisschen böse wird es auch schon mal, und zwar dann, wenn „Recurring (I)“ ertönt und Porter sich sehr ärgerlich anhört. Zum Ende hin entlässt einen der zornige Titel mit deutlich ruhigeren und versöhnlichen Klängen. Frohsinn darf man auf „[laughs]“ nicht erwarten, dafür sehr wahrhaftige Rockmusik. (Foto: Michelle Johnson)
„[laughs]“ von Kali Masi hat mit zehn Songs, inklusive des 30-sekündigen Zwischenspiels „Short Term“ eine Laufzeit von 36:30 Minuten. Das Album ist erschienen bei Homebound Records (in den USA bei Take This to Heart) und wird von The Orchard vertrieben.
Anspieltipps: Still Life, Long Term, The Stray