Spectres - Hindsight Cover

Spectres gelingt mit „Hindsight“ ein ausgezeichneter Rückblick

Dass der musikalische Schwerpunkt des kanadischen Labels Artoffact Records auf Post-Punk und anderen Genres mit Hochzeit in den 80er Jahren liegt, wird nicht nur durch Bands wie Bootblacks, The Foreign Resort oder Actors deutlich. Spectres sind in diesem Gemenge quasi das Tüpfelchen auf dem i. Denn das Quintett aus Vancouver vereint ja schon fast alle Variationen der Rockmusik, welche den Übergang vom Punk von Mitte der 70er bis zum New Wave und Indie-Rock zum Ende der 1980er hin ausmachen.

Mit ihrem Album „Hindsight“ werfen Spectres einen sehr schönen Rückblick auf jene Zeit der Musik voller Innovationen, voller Entwicklungen, welche das Musikbusiness nachhaltig prägten. Anders als andere Vertreter beschränken sich Sänger Brian Gustavson, die beiden Gitarristen Zach Batalden und Adam Mitchell, Bassist Jason Renix und Drummer Mitch Allen nicht auf eine Stilrichtung des Post-Punks. Nein, Spectres widmen sich quasi einem ganzen Jahrzehnt musikalischer Entwicklung und Gestaltung.

Das Aha-Erlebnis

Sprectres, BandfotoDie Band hat mit „Pattern Recognition“ und „Complications“ einen Rückblick auf Punk, fast Oi schon. Death Rock macht sich in der „Message from above“ ganz schön garstig breit. Die Kühle und Distanz von Bands wie Joy Division und New Order in deren Anfangstagen entdeckt man in Songs wie „Visions of a nes World“, „Remote Viewing“ oder „Vertigo“, welche für die Radioshow „Part-Time Punks“ in Los Angeles live eingespielt wurden. Wave-Rock auf den Punkt bringt „Northern Towns“. Dank „To the Victor“ steht auch noch Indie-Rock im Raum sowie das Aha-Erlebnis, dass man jetzt doch mal wieder an The Smiths denken muss.

Und wenn „Tell me“ ertönt, dann sind The Cure und New Order zu jener Zeit, in der deutlich mehr Pop in ihre Kompositionen Einfluss nahm, gar nicht mehr weit weg. Der musikalische Rückblick ist auf Spectres „Hindsight“ elementar – der inhaltliche Rückblick hat in den Texten ebenfalls eine große Bedeutung. Nein, nicht das Schwelgen in der Nostalgie, sondern der Rückblick in Bezug auf das, was jetzt und hier ist, der spielt eine Rolle: Gibt’s jetzt die Antworten auf Fragen, welche einst gestellt wurden? Jedenfalls ist die simple Antwort auf die Frage, wie „Hindsight“ gefällt: „ausgezeichnet!“ (Foto: Lindsay Wallace)

„Hindsight“ von Spectres hat mit zwölf Songs eine Laufzeit von 44:32 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label Artoffact Records und ist im Vertrieb von Cargo Records.

Anspieltipps: Visions of a new World, Northern Towns, To the Victor

spectresvancouver.bandcamp.com

www.facebook.com/spectresvancouver

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